Wie mache ich eine Giessharz-Kugel?
Die klaren Giessharz-Sphären haben durchaus einen gewissen Reiz – zumindest auf mich. Daher habe ich dies auch als Beitragsbild gewählt. Wie man selbst eine solche Kugel herstellt, kannst Du auf den folgenden Zeilen nachlesen.
Der Prozess ist zwar eigentlich relativ simpel, aber dennoch aufwändig.
Gehen wir davon aus, dass Du die Kugel zusammen mit Deinem 3D-Drucker herstellen möchtest.
Wenn Du keinen Drucker hast, kannst Du den folgenden Absatz überspringen.
3D-Drucken einer Grundform
Zunächst benötigst daher eine STL-Datei einer hoch aufgelösten Sphäre. Diese druckst Du dann so detailliert wie Du kannst.
Nach Vollenden des Druckvorgangs musst Du di Kugel gut nachbearbeiten. Entferne alle Stützstrukturen und schleife die Oberfläche so gleichmässig wie Du kannst. Dies benötigt gerade bei den ersten Versuchen einige Zeit. Es gilt hier, sehr genau zu arbeiten, da die Kugel sonst nicht perfekt rund wird! Versuche, die Oberfläche so glatt wie irgend möglich zu bekommen.
Herstellen der Silikonform
Wenn Du die gedruckte Kugel nun also fertig bearbeitet hast, geht es ans Giessen. Zunächst müssen wir eine Silikon-Form davon erstellen. Wenn Du keine gedruckte Kugel hast, kannst Du hierfür natürlich auch eine beliebige andere Kugel verwenden. Achte in diesem Fall aber bitte auf das Material der Kugel. Stark poröse Materialien wie Holz können beim Formgiessen Schwierigkeiten verursachen.
Für das Erstellen der Silikonform empfehle ich, deine Vorlage-Kugel zunächst mit Trennwachs oder Trennspray gleichmässig ein zu reiben / sprühen.
Stelle die Kugel danach in Deinen Formenbau-Rahmen / -Gefäss. Achte darauf, dass die Kugel nur den Boden des Gefässes und nicht die Seitenwände berührt. Jede Berührungsstelle ist später eine Öffnung in der Silikonform.
Befülle das Gefäss nun mit Silikon. Ich empfehle Dir hierfür ein eher weiches Silikon mit einer Härte von Shore 10 (ca.). Der Grund hierfür liegt darin, dass der Berührungspunkt mit weichem Silikon genauer abgeformt wird. Härteres Silikon wird eine grössere Leerstelle um den Berührungspunkt unausgefüllt lassen.
Lasse nun das Silikon aushärten.
Das Freistellen der Form
Wenn Das Silikon nun ausgehärtet ist, kannst Du das wabbelige Ding aus dem Giessrahmen befreien. Mach dann einen feinen Schnitt vertikal entlang der Kugel.
Tipp: Je kleiner die Schnitte sind, desto schöner wird die schlussendlich gegossene Form.
Nun kannst Du die Grundform (Kugel) aus dem Silikonguss entfernen. Achte hierbei darauf, dass die Silikonform nicht angerissen wird. Dies kann wiederum zu unschönen Stellen am Endprodukt führen.
Das finale Giessen mit Giessharz
Nun kommen wir zum Hauptpunkt: Das Giessen mit dem transparenten Giessharz!
Bevor wir das Harz anmischen, muss die Silikon-Form schön zusammengesetzt werden (wenn man sie ganz zerteilt hat beim Entfernen der Kugel). Am Besten setzt Du die Form wieder in den zuvor verwendeten Formbau-Rahmen. Dadurch werden die Seiten gemäss der «gewohnten Form» stabilisiert.
Mische nun das Harz gemäss Anleitung an und gib es ganz langsam in die Öffnung der Form. Wieso langsam? Ganz einfach, je schneller das Harz hineingegeben wird, desto mehr Luft wird mit eingezogen, wodurch im Guss nachher Bläschen zurück bleiben. Diese können dann nicht mehr entfernt werden.
Wenn Die Form ganz gefüllt ist, heisst es wieder abwarten, bis das Harz ausgehärtet ist.
Freistellen und nachbearbeiten
Die Kugel ist nun eigentlich beinahe fertig. Zunächst muss sie einmal von der Silikon-Form befreit werden. Dies machst Du am besten wie zuvor mit der Grundform.
Bereits jetzt hast Du Deine erste selber hergestellte Resin-Kugel!
Möglicherweise hat diese aber noch einige Unreinheiten. Diese kannst Du mit sehr feinem Schleifpapier abtragen. Der Nachteil dabei ist, dass die vielleicht zuvor perfekt klare Kugel wird an den Schleifpunkten milchig und undurchsichtig. Damit dies wiederum weg geht, musst Du die Kugel richtig polieren.