PETG-Filamente gibt es in zahlreichen Farben – auch solche, die zum Teil sogar transparent sind.
Zum Test haben wir in den letzten Tagen zwei Vasen gedruckt. Eine mit Transparent Green und eine mit Transparent Red.
Einstellungen und Model
Die Vasen haben wir mit 210°C gedruckt. Verwendet haben wir dabei einmal das Swiss Made PETG Transparent Red und einmal das Swiss Made PETG Transparent Green.
Um die Qualität des Materials beim Druck eingehend zu testen, haben wir die Vasen mit einer Wandstärke von gerade einmal 0.4mm gedruckt. Die Wand besteht daher aus genau einer einzigen Schicht. Trotzdem sind die Vasen bislang komplett wasserdicht!
Das gleiche Projekt haben wir bereits einmal mit dem PLA Signal White von PRI-MAT 3D gemacht. Damals hatten wir die weisse Vase mit rot gefärbtem Wasser gefüllt, um klar erkennen zu können, ob zwischen den Schichten Wasser austritt. Mehr dazu findest Du im entsprechenden Beitrag.
Um Schwierigkeiten mit der Druckbett-Haftung zu vermeiden, haben wir eine Druckbett-Temperatur von 68°C gewählt.
Grundwissen über das Material
PETG ist eine Modifikation von herkömmlichem PET. Polyethylenterephthalat (kurz PET) ist ein thermoplastischer Kunststoff, den man beispielsweise zur Herstellung von Getränkeflaschen aber auch anderen unzähligen Kunststoffgegenständen verwendet.
Das «G» in PETG steht für die Glykol-Modifizierung des Kunststoffes. Glykol bringt die Material- oder Verarbeitungseigenschaften von PET näher zu gewünschten oder benötigten Eigenschaften für den 3D-Druck. Gemeint sind damit eine niedrigere Schmelztemperatur und eine Senkung der Kristallisation innerhalb des Materials. Einfach gesagt wird PET mit Glykol somit einfacher druckbar gemacht. Hinzu kommt, dass das Material durch die geringere Kristallisation transparenter ist.
Gedrucktes PETG ist schlagzäher und strapazierfähiger als PLA. Mit der richtigen Nachbearbeitung kannst Du transparente Filamente sogar noch durchsichtiger machen.
PETG ist zwar recyclebar aber nicht biologisch abbaubar.
Nachbearbeitung
PETG lässt sich nach dem druck problemlos schleifen, um eine möglichst flache und strukturfreie Oberfläche zu erhalten. Durch das Schleifen kann es allerdings dazu kommen, dass wegen der Körnung transparente Filamente nicht mehr ganz transparent sind. Um dies etwas zu verhindern empfehlen wir schrittweise feineres Schleifpapier zu verwenden. Nach dem Schleifen lohnt es sich alelrdings so oder so, das Objekt mit Klarlack zu überziehen.
Eine weitere Möglichkeit, Die Strukturen auf Deinem Druck zu entfernen ist, das Objekt mit Epoxidharz zu überziehen. Damit erhältst Du eine hochwertig glänzende und einheitliche Oberfläche.