Silikon-Backformen selber herstellen

Silikon-Backformen haben in den letzten Jahren ganz klaren Einzug in unsere Küchen gehalten. Es gibt sie bereits in nahezu unzähligen verschiedenen Varianten. Trotzdem kommt es gerne vor, dass man eine Form haben möchte, die es bislang nicht gibt. In diesem Fall kann man eine Form auch einfach selbst herstellen!

Zunächst benötigst Du eine Vorlage bzw. ein Modell, dass Du gerne später als Gebäck oder Ähnliches haben willst.

Als 3D-Shop bietet es sich natürlich an, das Modell einfach zu drucken.

Für die Silikonform selbst empfehlen wir das TFC Dubliersilikon Typ 6 von Trollfactory.
Dieses Silikon findest Du auch im Starterset für Lebensmittelabformungen. Im Starteset sind ausserdem noch alle weiteren Dinge, die Du für den Formenguss für Lebensmittel gebrauchen kannst.

Das Herstellen der Form unterteilen wir einmal in 6 Schritte:
  1. Formenbau-Rahmen erstellen (muss grösser als die End-Form sein)
  2. Vorlage / Modell am besten mit Trennmittel behandeln
  3. Vorlage / Modell mit der Rückseite nach unten in den vorbereiteten Formenbau-Rahmen legen
  4. Silikon anrühren und in die Form geben, danach die entsprechende Zeit zur Vulkanisierung abwarten
  5. Silikonform von Vorlage / Modell lösen
  6. Silikonform tempern
1. Formenbau-Rahmen erstellen

Zunächst benötigst Du einen Rahmen, in welchen Du später dein Modell bzw. deine Vorlage legst und mit Silikon übergiesst.

Eine einfache Variante ist die Verwendung des Formenbau-Rahmen von Trollfactory. Diesen Rahmen kannst Du in der Grösse ganz einfach anpassen. Dichte die Ecken und Kanten mit Klebeband oder Modelliermasse ab, damit das Silikon nicht dazwischen herauslaufen kann.

2. Modell mit Trennmittel behandeln

Das Modell solltest Du am besten mit einem Trennmittel behandeln.

Bei der Verwendung eines Formentrennsprays mit PTFE beispielsweise legt sich ein feiner Film an PTFE über Dein Modell. Dieser Film bleibt dann später zwischen der Form und dem gegossenen Silikon und verhindert so, dass sich Form und Silikon miteinander verbinden.

3. Form mit der Rückseite nach unten in den Formenbau-Rahmen legen

Der Titel dieses Absatzes ist ja eigentlich bereits selbst erklärend. Aber wieso mit der Unterseite?

Ganz einfach: Die Unterseite des Modells wird später auch die Unterseite des Kuchens, oder was auch immer Du damit machen willst.
Diese Seite bleibt auch später flach, während das Silikon den Rest detailgetreu abformt.

4. Silikon anrühren, in Form geben und warten

Nun geht es daran, das Silikon anzurühren.
Wir empfehlen de Verwendung des Silikon Typ 6 (Aprikot) von Trollfactory. Dieses Silikon ist auf die Lebensmittelverträglichkeit geprüft und kann nach dem Tempern auch einiges an Hitze wegstecken.

Wie viel Silikon Du benötigst, kannst Du relativ einfach berechnen, sofern Du eine simple Form hast. Im folgenden Beitrag findest Du eine kleine Hilfestellung:

Mengenberechnung bei Silikonen und Giessharzen

Wenn Du eine komplexe Form hast, kannst Du das Silikon aber auch in mehreren Etappen eingiessen und jeweils immer wieder neu anmischen.

Achte darauf, dass gut ein Zentimeter Silikon über dem Modell liegt, wenn Du fertig mit ausgiessen bist.

Nun heisst es warten, bis das Silikon aushärtet.
Oftmals liest man etwas von «Silikon trocknen lassen». Dies stimmt nicht ganz. Der Vorgang nennt sich eigentlich «Vulkanisation» und bedeutet, dass die Masse sich auf molekularer Ebene verändert und so aushärtet. Mehr dazu kannst Du in unserer Hilfestellung zum Silikonguss nachlesen.

5. Silikonform von Modell lösen

Sobald das Silikon fertig ausgehärtet ist (achte unbedingt auf die beschriebene Zeit!), kannst Du die Silikonform aus dem Rahmen nehmen und das Modell herausholen.

So erhältst Du Deine Silikonform. Bitte reinige sie gründlich von den Resten des PTFE-Sprays, bevor Du weiter machst.

6. Silikonform tempern

Tempern bedeutet, dass die Silikonform durch Hitzeeinfluss hitzebeständig gemacht wird.

Zunächst legst Du die fertig ausgehärtete Silikon in den Backofen und heizt diesen auf 50° auf. Danach geht es schrittweise nach Oben mit der Temperatur. Wan nder Ofen wie heiss eingestellt sein soll, kannst Du in der folgenden Grafik ablesen.

Nach diesem Vorgang lässt Du die Form im Ofen wieder abkühlen, bis sie wieder ungefähr auf Raumtemperatur ist.

Das Tempern dauert einige Zeit, danach hast Du allerdings Deine fertige, hitzebeständige Backform. Damit kannst Du nun Kuchen oder Muffins backen, sie mit flüssiger Schokolade ausgiessen oder sonst etwas anstellen, was Du möchtest.

 

Was «Tempern» aber genau bedeutet, findest Du im entsprechenden Blogbeitrag.

Silikon Typ 6 Temperzeit